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Publikation: Gefäßchirurgie 2004; 9:l

Aus dem Venenzentrum Frankfurt am Main
(Prof. Dr. W. Hach)
und dem Gefäßzentrum im Krankenhaus
Nordwest Frankfurt am Main
(Prof. Dr. V. Hach-Wunderle)

Die Chirurgie der insuffizienten Perforansvenen im Wandel der Zeit

von Wolfgang Hach und Viola Hach-Wunderle


Die Chirurgie der insuffizienten Vv. perforantes war vor unserer Zeit eine Chirurgie des Ulcus cruris venosum. Der Erfolg jeder Operationsmethode wurde daran gemessen, inwieweit sie ein chronisches Geschwür dauerhaft zur Abheilung bringen konnte. In den meisten Fällen dürfte ein postthrombotisches Syndrom vorgelegen haben.

Infolge der typischen Lokalisation des chronischen Ulkus oberhalb des Innenknöchels musste sich der Eingriff im Besonderen auf diese Region konzentrieren. Unabhängig davon wies Homans aber schon 1916 auf die Notwendigkeit der Sanierung des extrafaszialen Venensystems vor allen anderen Maßnahmen hin.

Die Literatur zur Ulkuschirurgie ist unübersehbar. Jedoch kristallisieren sich fünf Operationsmethoden heraus, die auf verschiedenen Wegen zur Dissektion der später so genannten Cockett´schen Vv. perforantes führten. Das erste radikale Konzept geht 1884 auf Madelung zurück, der durch weitreichende Gewebsmobilisationen sein Ziel zu erreichen suchte. Friedel erfand 1909 die spiraligen Umschneidungen. Homans riet 1916 zur en-bloc-Resektion des Ulkus. Dann führte Linton 1937 die ausgedehnten intrafaszialen Dissektionen aller vorhandenen Perforantes ein, bis Cockett 1953 sich auf die später nach ihm benannten Gefäße beschränken konnte.

Die fünf besprochenen Verfahren und ihre unzähligen Variationen waren sicherlich in vergleichbarer Hinsicht erfolgreich. Jedoch mussten bei den ausgedehnten Eingriffen ernsthafte Komplikationen in Kauf genommen werden, vor allem langdauernde Wundheilungsstörungen in den aufs Schwerste vorgeschädigten Geweben. Sehr vielen Patienten auf der ganzen Welt wurde aber nachhaltig geholfen, so dass sie wieder ihrem Beruf nachgehen und ein glückliches Leben führen konnten.


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