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Publikation: Aus dem Venenzentrum Frankfurt am Main
(Prof. Dr. Viola Hach-Wunderle, Prof. Dr. W. Hach)
und
Gefäßzentrum Krankenhaus Nordwest Frankfurt am Main
(Prof. Dr. Viola Hach-Wunderle)


Die Beherrschung der Blutung
aus der V. femoralis im 19. Jahrhundert

von Wolfgang Hach und Viola Hach-Wunderle


Es liegt in der Natur der Sache, dass sich die Ärzte relativ häufig mit den Verletzungen der großen Venen und Arterien zu befassen hatten, vor allem mit Stich- und Schusswunden in der Leistenregion. Die Ligatur der V. femoralis führte im frühen 19. Jahrhundert zu fatalen Folgen. Bei dem berühmten Roux´schen Fall 1813 in Paris kam es danach zur Gangrän mit tödlichem Ausgang. Aus dieser Beobachtung wurde der folgenschwere Schluss gefasst, dass die isolierte Unterbindung der V. femoralis nicht mit dem Leben vereinbar ist, und dass die unstillbare Blutung aus der Vene eine sofortige Exartikulation des Beins in der Hüfte erfordert.

Als einer der ersten schlug Gensoul in Lyon 1831 vor, die Blutstillung durch die Unterbindung der Arteria femoralis herbeizuführen. Zu derselben Meinung kam Bernhard von Langenbeck 1860 an der Berliner Charité, ohne offenbar von den vorherigen Publikationen zu wissen. Seine berühmte Kasuistik wurde in der Literatur des 19. Jahrhunderts häufig zitiert, ebenso wie die experimentellen Arbeiten von Wilhelm Braune 1873 in Leipzig. Auf die dramatische Situation bei der von Paul Kraske 1880 in der Volkmann´schen Klinik Halle beschriebenen Operation mit ihrem tödlichen Ausgang wird näher eingegangen.

Erst 1882 erhob Heinrich Braun, damals extraordentlicher Professor für Chirurgie in Heidelberg, Zweifel an der allgemeinen Lehrmeinung der Arterienligatur zur Stillung der schweren Blutung aus der V. femoralis. Er trug seine Ansicht auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie am 31. Mai 1882 vor.


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